Yin Yoga

Yin_Yang_clip_art_smallEs erscheinen immer mehr Bücher zu Yin-Yoga, auch die einschlägigen Zeitschriften haben das Thema für sich entdeckt.
Yin Yoga ist nicht neu. Es dürfte überhaupt schwer sein, etwas wirklich Neues zu entdecken. Es ist eine recht alte Art Yoga zu üben.

Basiswissen: Yin und Yang
jeder kennt die Begriffe und verbindet zumindest das bekannte Symbol damit. Yin und Yang sind relative Begriffe, die Auskunft über das Verhältnis zwischen zwei Gegensätzen gibt. z. B. was heller ist ist Yang, was dunkler ist, ist Yin zugeordnet.
Auch Yoga-Übungen können mehr Yang (aktiv, in Bewegung) oder mehr Yin (passiv, ruhig geschehen lassen) sein. Keine Übung ist absolut Yang, keine absolutes Yin. Es kommt auf die Balance an.
So sind Muskeln am Besten mit Yang betonten Übungen zu stärken. Wenn Gelenke, Bänder und Sehnen stimuliert und gedehnt werden sollen, sind Yin-Übungen die richtige Wahl.
So wie es kein absolutes Yin oder Yang gibt, gibt es auch kein absolutes „richtig“ oder „falsch“

Basiswissen: Die Faszien oder Bindegewebe
Es umschließt einzelne Musklestränge welche wieder in größeren Strängen umschlossen werden, bis hin zum Muskel, der wieder von einer weiteren Faszienschicht umschlossen wird, die an den Enden der Muskeln die Sehnen und Bänder bilden.

Die Faszien wachsen überall im Körper als wirre Fasern. Durch ein Dehnen der Faszien, also durch  möglichst vielseitige Bewegung, wird verhindert, dass die Fasern an den falschen Stellen andocken und Blockierungen entstehen. Dehnen und belasten der Faszien hält sie elastisch. Geschieht das nicht, verliert das Gewebe die Elastizität und zieht sich soweit zusammen, dass unbenutzte Gelenke ihre Beweglichkeit mehr und mehr einbüßen. Warum soll ein Gelenk oder besser das umschließende Gewebe auch elastisch bleiben, wenn es nicht benötigt wird? (z. B.:  „Frozen Shoulder“)

Immer mehr kommt die Wissenschaft dahinter, dass viele Schmerzen, die wir den Knochen oder beschädigten Bandscheiben zuschreiben, eigentlich von unelastischem Fasziengewebe verursacht werden, das mit mehr Schonung noch fester wird.

Inzwischen ist sogar erforscht, dass sich das Fasziengewebe alleine – ohne Muskeln – zusammenziehen kann, was es bei Stress des öfteren macht. Es sind also auch hier nicht unbedingt verspannte Muskeln, die uns Beschwerden machen.

Was ist nun Yin-Yoga und wie wird es geübt?
Der Großteil unseres Lebens und auch unserer Yoga-Praxis ist aktiv bis stressig. Dies entspricht Yang, welches dem männlichen, aktiven Prinzip zugeordnet wird.
Zum Ausgleich haben wir das Yin-Prinzip, die passive,  weiche Seite in uns.
Die Yin-Yoga-Positionen werden recht lange gehalten, aber – und das ist ein großer Unterschied zu vielen anderen Yoga-Stilen – mit entspannten Muskeln.

In den Übungen hat man viel Zeit um genauer nachzufühlen, was im Körper passiert. Wenn z. B. Spannung nachlässt oder  Schmerzen entstehen, wird die Position zu variiert.

Yin-Yoga ist ein Übungsstil, der für eigenverantwortliche Übende geeignet ist. Die äußere Form der Übungen sieht bei jedem anders aus. Je nach Körperbau und individuellen Gegebenheiten, kann und muss jeder selbst spüren und prüfen, ob er die Übung in dieser Variante machen sollte.

Geübte Yin-Yogis können diese Positionen noch mit Meditation vertiefen – dies ist aber ein anderes Thema.

Ich wünsche Euch eine gute Balance zwischen Yin und Yang!
Sabine