Yoga hilft gegen und für fast alles
Man könnte was nicht wichtig ist, einfach nicht lesen. Klappt aber nicht immer.
Kürzlich stolperte ich über einen Post in dem es um den tollen Busen ging, den man mit bestimmten Yoga-Posen formen kann, eine Operation um der Schwerkraft entgegen zu wirken, würde dadurch hinfällig …..
Das geht mir nicht mehr aus dem Kopf.
Wie viele Menschen üben eigentlich nur deshalb Yoga um den Busen und Oberschenkel zu straffen, den Beckenboden für besseren Sex zu stärken,…. ?
Etliche Menschen beginnen vielleicht deswegen. Die Meisten finden dann im Laufe der Zeit etwas mehr im Yoga oder hören auch wieder auf. Das heißt, dass das Zielpublikum gar nicht so groß sein sollte.
Wenn ich aber Zeitschriften und www-Beiträge anschaue, dann zweifle ich.
Ist diese Oberflächlichkeit von den Medien gemacht?
Wollen wir wirklich nichts anderes wissen?
Natürlich geht es ums Geschäft. Aber es sollte sich herumgesprochen haben, dass Yoga eine Lebenseinstellung ist. Unabhängig von Klamotten, Studio-Vertrag und salbungsvollen Post´s auf fb..
So und nun muss ich wieder einmal etwas Toleranz walten lassen. Es darf sich ja jeder aus dem „Werkzeugkoffer“ des Yoga, das herausholen, was er als richtig empfindet. Und damit möchte ich klarstellen, dass ich es zwar legitim finde, aber es mir imHerzen weh tut, wenn Yoga auf eine so oberflächliche Ebene gestellt wird.
Mein Apell an uns Yogis: leben wir unseren Yoga mit Überzeugung, ungekünstelt und authentisch. Hinterfragen wir uns immer wieder selbst, wie weit uns die Werbung, diese Wunsch-Produktions-Maschine, im Griff hat. Wie sehr wollen wir jemandem gefallen?
Yoga hat mit Freiheit zu tun.
Mit der Freiheit weniger/anderst konsumieren zu dürfen, gesellschaftliche Regeln hinterfragen zu dürfen, mehr zu dem zu stehen, was man ist.
Yoga verlangt nicht sich anzupassen – auch nicht an die „Szene“,
Yoga verlangt nicht: zu glauben, es soll alles hinterfragt und überlegt werden
Yoga verlangt auch nicht sich zurück zu ziehen.
Yoga verlangt aber, unsere Aufgaben so gut wie möglich erledigen, freundlich – zumindest „normal“- mit unseren Kollegen und Kunden umzugehen, und wenn uns jemand den Rücken zudreht, müssen wir nicht über denjenigen herziehen.
Diese Art des Yoga ist oft richtig anstrengend. Oft wäre es leichter, sich tolle Klamotten zu bestellen, für einen flotten Vinyasa-Flow ins Studio zu gehen und zu glauben, man habe etwas zur Verbesserung der Gesellschaft beigetragen.
Wenn es gut tut, hat es seine Berechtigung, aber ob es dann Yoga ist?
Um noch die in der Überschrift gestellte Frage zu beantworten:
Die schöne Brust und der perfekte Körper dürften die Erleuchtung wohl nicht stören.
Man darf sich gerne daran erfreuen, aber notwendig sind sie auch nicht.
Ich bin gespannt auf Eure Gedanken zum Thema.
Und noch eine wichtige Übungen für den Alltag:
Achte eine Zeit lang auf Deine Gedanken: so bald Du Dich dabei ertappst, andere oder Dich selbst zu bewerten oder gar zu verurteilen: Lächle!
Mehr mußt Du gar nicht machen. Das aber immer wieder.
Meist hat man mit der Übung ordentlich zu tun und zu lächeln.
Die Übung stammt aus dem Buch:
„Mit Yoga leben“ von Patrick Broome und Berthold Henseler
das ich Euch hiermit sehr ans Herz legen möchte.
Es gehört unbedingt auf die Liste der Bücher für die einsame Insel