Was ist Yoga?
Kaum eine Yoga-Homepage kommt ohne diese Frage aus. Also versuche auch ich hier meine Antwort zu geben.
Viele Menschen kommen zum Yoga, weil der Rücken schmerzt, sie unelastisch sind oder sie sich Gewichtsabnahme erhoffen. Ein weiterer großer Teil sucht auch Entspannung, besseren
Schlaf und tiefere Atmung.
Kann Yoga diese Wünsche erfüllen? Oder kann es vielleicht noch viel mehr?
Aus der Fragestellung sieht man schon, was ich darüber denke: Ja, Yoga kann das und es kann noch viel mehr.
Yoga bedeutet wörtlich „Joch“ und meint Verbindung von Getrenntem. Yoga definiert einen Zustand, der Geist und Körper mit Hilfe der Atmung und ausgewogener Körperübungen in einen ausgeglichenen Zustand bringt.
Die Philosophie ist ein wichtiger Bestandteil des Yoga, doch ist der Grundgedanke des Yoga: über Worte hinaus zu Verstehen und Handeln zu gelangen.
Praxis/Übung ist das Wichtigste, die Veränderungen werden spürbar und man gelangt „jenseits der Worte zu Verstehen und Handeln.“
Nutzt man nur die Asanas (Körperübungen) tut man sich und damit seinem Umfeld, schon sehr viel Gutes. Um sich zu entspannen, braucht es einen schmerzfreien Körper und eine tiefe Atmung.
Yoga hilft sich weiter zu entwickeln, bewusster zu werden,
Mir gefällt das Bild vom „Yoga als Werkzeugkasten“ gut. Vieles ist drinnen und man nimmt sich heraus was man gerade brauchen kann, man legt zurück was im Augenblick nicht passend ist.
In den Yoga-Sutren (195 Lehrsätze, siehe unten) werden diese Werkzeuge auch aufgezählt: die acht Ashtangas. Sie zeigen den systematischen Weg zum Erwachen.
Das Yogasutra ist ein zentraler Ursprungstext des Yoga. Es wurde von Patanjali verfasst.
Wörtlich übersetzt bedeutet Sutra „Faden“. Das Yogasutra ist also gewissermaßen ein Leitfaden für Yoga. Das Yogasutra besteht aus 195 Versen, in denen in hochkonzentrierter Form die Essenz des Yogaweges gebündelt ist. Es ist eine der ältesten Überlieferungen der Yogatradition.
Über das Leben von Patañjali ist nichts bekannt, es wird angenommen, er habe in der Zeit zwischen dem 2. Jahrhundert v. Chr. und dem 4. Jahrhundert n. Chr. gelebt
(Wikipedia)
Ashtangas:
- Yama: Verhalten gegenüber der Welt und der Umgang mit unserer Mitwelt
- Niyhama: Verhalten uns selbst gegenüber
- Asana: Körperübungen
- Pranayama: Atemtechniken
- Pratyahara: Zurückhaltung, bzw. Zurückziehen der Sinne
- Dharana: Konzentration, Wahrnehmungen werden noch mehr ausgeschaltet
- Dhyana: Meditation, äußere Wahrnehmung wird komplett ausgeschaltet
- Samadhi: Erleuchtung, Erkennen der wahren Natur
Nun legt diese Aufzählung nahe, dass man alle diese Punkte der Reihe nach üben sollte. Aber es ist so, dass man den einen nicht ohne den anderen üben kann und das Lernen von Yoga auf verschiedenen Eben gleichzeitig erfolgt.
Osho hat dies in seinem Yogabuch schön formuliert:
„…Alles ist miteinander verflochten. Sie sind nicht einfach mit Sprossen einer Leiter zu vergleichen, denn jede Sprosse steht für sich. Wenn eine Sprosse bricht, geht nicht die ganze Leiter kaputt.
Patanjali nennt sie also einerseits zwar Stufen, weil sie eine gewisse Wachstumsfolge darstellen, aber andererseits sind sie auch angas, Glieder Körperglieder – organisch.
Man darf keines davon auslassen. Stufen kann man weglassen, aber Glieder kann man nicht weglassen. Sie gehören dem Ganzen an. Sie sind nicht losgelöst. Durch sie funktioniert das Ganze als eine harmonische Einheit.
Somit sind diese acht Glieder des Yoga sowohl Stufen- eine folgt auf die andere – befinden sich aber auch in einer Wechselbeziehung. Letzteres kann nicht vor dem Ersten kommen…Es sind also Stufen und zugleich auch ein organisches Ganzes.“
Die Asanas sind ein sehr guter Einstieg in den Yoga. Über den Körper lernen wir uns erst einmal viel besser kennen und spüren. Auch Schwächen und Begrenzungen.
Das wichtigste ist, dass Yoga Übungen angenehm sein sollen. Es sollen keine Schmerzen entstehen. Angenehm heißt aber, dass man schon schwitzen darf ; )
Der Körper ist sozusagen unser Fahrzeug, das wir gesund erhalten sollten. Ein kranker Körper schränkt uns auch in allen anderen Bereichen wie Denken und Fühlen ein.
Um sich zu entspannen, braucht es einen schmerzfreien Körper und eine tiefe Atmung.
Was macht Yoga?
Wir Menschen wünschen uns einen Weg durchs leben, der so wenig wie möglich „Leid“ beinhaltet. Als Leid bezeichnen wir alles, was uns negativ und nicht wünschenswert erscheint. Völlig frei von Leid und Anhaftungen und trotzdem mit allem verbunden zu leben, ist Erleuchteten Menschen vorbehalten. Davon gibt es nicht viele.
Yoga hilft, unsere Sicht auf die Dinge zu verändern und hilft Denkmuster zu verändern. Änderungen kommen ohne Zwang und Druck aus dem innerem Empfinden und Verständnis heraus.
Es ist aber nicht notwendig, viel Theorie zu kennen um Yoga zu üben. Durch das Wohlbefinden nach der Yoga-Klasse strahlen wir positiv auf unser Umfeld und das alleine ist schon schön und angenehm.
Im Laufe der Zeit entwickelt Yoga seine Wirkung immer mehr. Das kommt ganz automatisch.
Inzwischen gibt es auch ziemlich viele wissenschaftliche Untersuchungen, was Yoga alles kann und was nicht. Ich persönlich finde das zwar interessant aber wenn man Yoga übt, spürt man es so wie so. Es ist für mich nicht (mehr) wichtig, ob die Wirksamkeit wissenschaftlich bewiesen ist oder nicht.
Yoga kann zu einer Lebenseinstellung werden. Das bedeutet, egal wasdu gerade machst: mache es so aufmerksam du kannst. Beobachte dich selbst dabei. Verzeihe dir Fehler. Denke über sie nach und lerne aus den Fehlern.
Du wirst merken, dass du mit dir und auch mit Anderen verständnisvoller umgehen kannst – zumindest manchmal.
Das ist dann schon eine ordentliche Verbesserung Deines Lebens.
So einfach und so schwierig ist Yoga.
Wenn du dazu deine eigene Meinung oderFragen hast, schreib mir.
Sabine